Bonnet du Fou – 4 Jahre und 63 Meter

20 Okt. 2025

vom Beckustator zum Bonnet du Fou sind es 63 Meter

Und doch hat es vier Jahre gebraucht bis ich mich dort blicken liess ! Da ich mich oft im Ausland aufhalte und ständig unterwegs bin, vergehen die Monate und Jahre viel schneller, als man sich vorstellen kann.

Gleichzeitig ist es kein unüberwindbares Hindernis, einen Termin für eine Weinprobe im Dorf wo man (meistens) lebt zu vereinbaren. Nicht die Winzer, sondern mehrere Gespräche mit verschiedenen Bekannten, die fragten ob ich die Weine vom Domaine Bonnet du Fou gekostet habe, veranlassten mich zu handeln.

Luzerner Brücke

Ein Weinfreund aus der Region Luzern meinte, es könne ja nicht sein, dass der Yves Beck die Weine von Manuel Schneiter und Roman Thörig nicht kennt. Die sind auch von Luzern. Und dann erhielt ich eine WhatsApp Nachricht von Manuel Schneiter; er hatte gehörte, dass ich das Gabriel-Glas von René Gabriel, schon wieder ein Luzerner, verkaufe. Das machte doch recht viel Luzerner auf einmal und irgendwie waren genügend Signale vorhanden um sich endlich kennenzulernen.

Wein verbindet Gleichgesinnte

Wie zu erwarten war, erwies sich das Treffen als bereichernd. Es bedurfte nur einer Handvoll Wortwechsel, um allen Protagonisten klar zu machen, dass es ähnliche Werte sind, die sie bewegen.

Die beiden Winzer der Domaine Bonnet du Fou haben mir ein wenig von ihren Ansätzen und Ambitionen erzählt. Sie entschieden sich dann für eine sehr effektive Lösung; die Weine ergriffen das Wort, um das Gesagte zu konkretisieren.

Bonnet du Fou Twann - Roman Thörig und Manuel Schneiter - yvesbeck.wine

Romand Thörig und Manuel Schneiter – Rookie des Jahres 2026 Gault-Millau

 


 

Domaine Bonnet du Fou – Verkostungsbericht von yvesbeck.wine

Marnin Chasselas Vieilles Vignes 2023

Dieser Chasselas stammt aus alten Rebstöcken in der Lage Marnin von La Neuveville. Sein Bouquet offenbart Noten von Anis und Steinobst, ergänzt durch eine würzige Note. Am Gaumen ist der Wein vollmundig und temperamentvoll. Die Fülle und die Salzigkeit ergänzen sich wunderbar und werden durch eine feine Bitterkeit ideal zur Geltung gebracht. Letztere bildet die Frische des Abgangs und sorgt für einen langen Nachklang. Ein überzeugender Wein, den man jetzt geniessen kann! Jetzt bis 2033. 92/100

Pinot Gris 2024

Das Bouquet dieses Pinot Gris zeichnet sich sowohl durch seine Finesse als auch durch seine sortentypischen Merkmale aus. So offenbart es Nuancen von weißfleischigen Früchten (Äpfel, Birnen), einen Hauch von Anis und Noten von kalter Asche. Die im Bouquet angedeutete Finesse setzt sich am Gaumen fort, wo der Wein Temperament und Länge vereint. Ideal unterstützt von feinen Bitternoten, ist er elegant, geradlinig und animierend. Ein Pinot Gris, der neue Wege geht und sich ganz auf Frische konzentriert. Jetzt bis 2034. 91/100

Chasselas 2024

Das Bouquet dieses Chasselas vereint bestens seine diskrete Art mit zahlreichen Details. Feine blumige Nuancen gepaart mit Düften von weißfleischigen Früchten unterstreichen die vorhandene Subtilität und Komplexität. Am Gaumen ist der Wein geradlinig und gut strukturiert ; er vereint Finesse und Temperament. Ein harmonischer, präziser und animierender Chasselas mit salzigem Finale. Jetzt bis 2032. 90/100

Les Deux – Chardonnay 2023

Das Bouquet dieses Chardonnay vermittelt gleich zu Beginn Reifung und Authentizität. Es gibt keine dominierende Komponente, außer Finesse! Tropische Noten (Bananen, frische Ananas) verbinden sich mit blumigen Nuancen, weißfleischigen Früchten und einem Hauch von Mineralik. Am Gaumen zeichnet sich der Wein durch seinen linearen und vollmundigen Charakter aus. Er ist präzise und wird von feinen Bitternoten unterstützt, die seine Frische und Länge unterstreichen. Ein geradliniger, vollmundiger und tonischer Chardonnay. Er steht noch am Anfang seiner Karriere! Sein weiterer Werdegang ist vielversprechend. 2026-2036. 93/100

La Folie – Chasselas Orange Non Filtré 2023

Das Bouquet dieses Chasselas ist nicht unbedingt auf die Eigenschaften der Rebsorte oder des Terroirs ausgerichtet, sondern vielmehr auf die Methode der Weinbereitung. Aus einer Mazeration stammend, offenbart sich der Wein nach und nach. Seine reduktive Tendenz, die seine Lebensversicherung darstellt, geht Zitrusnoten, Brotteig und weißfleischigen Früchten voraus. Der lebhafte Auftakt des Weins lässt auch eine gewisse Breite erkennen. Feine Bitternoten bilden Frische und Länge. Ein eher geistreicher Chasselas, der den idealen Begleiter für philosophische Gespräche verkörpert! Jetzt bis 2030. 90/100

Pinot Noir 2023

Das Bouquet dieses Pinot Noir verdient ein wenig Luft, um sein gesamtes olfaktorisches Spektrum zur Geltung zu bringen! Noten von Cassis, Waldbeeren und Gewürzen bilden die harmonische Einheit. Der kompakte Charakter im Auftakt macht den Weg frei für einen präzisen und linearen Wein. Seine Tannine, die kurz davor stehen, sich einzubinden, bieten ein solides Fundament und garantieren sowohl Kraft als auch Frische. Ein strukturierter und mundender Pinot Noir der noch an Eleganz gewinnen müsste. Jetzt bis 2033. 89/100

Léchez – Pinot Noir 2023

Dieser Pinot Noir aus der Parzelle «Léchez» in La Neuveville überzeugt durch seine Subtilität und Vielfalt. Das authentische Bouquet offenbart Noten von Sauerkirschen sowie einen Hauch von Rauch bzw. gebratenem Speck. Am Gaumen überzeugt der Wein durch seine kristalline und kraftvolle Seite. Man bewegt sich bereits in einer Welt grosser Weine, in der sich Gegensätze ergänzen und verbinden. Die Fusion von Temperament und Herbheit verspricht auf jeden Fall erfreuliche Perspektiven. Ein kerniger Wein, der etwas Geduld verlangt! Der lang anhaltende Abgang spiegelt die Bouquet wahrgenommenen Nuancen wider. Der Kreis schliesst sich. Ein sehr gelungener Wein, der ein wenig Kellerreife verdient. 2027-2038. 92-93/100

Gaucheten Pinot Noir 2023

Das Bouquet dieses Pinot Noir aus der kalkhaltigen Parzelle Gaucheten lässt seine Größe erahnen. Nicht nur durch seine Komplexität, sondern auch durch seine Eigenschaft, die Reifung in Barriquefässern mit solcher Gelassenheit zu verkraften! Die Nuancen von Steinobst, roten Beeren und Reifung bilden eine begeisternde Symbiose. Wie das Bouquet zeichnet sich auch der Gaumen durch Präzision und Finesse aus. Die Begeisterung bleibt erhalten, sowohl hinsichtlich der Frische als auch der Kraft und Länge, wobei Harmonie das Leitmotiv ist. Ein Wein, der sich zu entwickeln beginnt, sich zu etablieren, sich in die Sphären der Autorenweine zu projizieren, mit einer zu lobenden Genauigkeit und Authentizität! Ein würdiger und vielversprechender Pinot Noir, der der Region Bielersee alle Ehre macht! 2027-2039. 94/100

 

Bonnet du Fou - Twann - yvesbeck.wine

Twann, idyllisches Dorf am Bielersse

 


 

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